vo de Bärnstäiauge
Dies ist Yasu, wie er leibt und lebt. Er ist ein ungeheures Temperamentbündel und kaum zu bremsen. Gott sei Dank wird er am 18. April ein Jahr alt und man muss ihn offiziell nicht mehr bremsen. Er hat nun eine Schulterhöhe von 56 cm erreicht und wiegt 19 Kilo. Nicht viel für einen Großpudelrüden. Wenn man ihn mit seinem Vater Dandy vom Wichenstein oder seinem Bruder Zappatoni vo de Bärnstäiauge vergleicht, ist er nur ein schmächtiges Kerlchen. Doch umso besser läßt es sich hüpfen und rennen. Die Agilityaufgaben in der Hundeschule erledigt er mit Leichtigkeit und die, ihm erlaubten Hindernisse springt er aus dem Stand, da scheint er ganz der Sohn seines Vaters zu sein. Die Kommandos für die Begleithundeprüfung kann er auch, doch braucht er immer eine viertel Stunde, bis er sich über die Anwesenheit der anderen Junghunde beruhigt hat. Die Prüfung können wir ohnehin erst im Herbst ablegen weil er mindestens 15 Monate alt sein muss. Richtig mit Agility können wir uns erst danach beschäftigen. Das lässt mir auch noch etwas Zeit zum trainieren, damit ich nicht so stark bremse. Was man nicht glauben würde bei seinem Temperament ist, dass er brav stundenlang im Büro wartet bis endlich wieder etwas geschieht.Seine ganze Leidenschaft gilt, seit seiner frühesten Jugend, der Gartenpflege. Leider sind wir uns nicht immer über die zu verrichtenden Arbeiten einig. Der Teich hat dieses Jahr eine gehörige Verjüngung erlebt, das kann ich noch mittragen. Anders sieht es mit Löchern im Rasen aus. Auch, dass in der Erde steckende Stöckchen, Stauden und junge Sträucher sein können, glaubt er mir nicht. Das muss alles entfernt werden. Der Teich ist eines seiner liebsten Dinge. Wenn der durch den Garten geht versäumt er es selten auch kurz durch den Teich zu laufen. Dann muss er aber schnell wieder ins Haus um zu sehen, ob die anderen inzwischen etwas Interessantes tun. Das kann er durch die unveriegelte Terassentür, die er von innen und außen öffnen kann. Wenn man bei seinem Wechsel vom Garten ins Haus in der Nähe ist, setzt er sich brav hin und reicht einem die Pfote zum Abwischen. Wenn aber grad keiner da ist, kann er ja nichts dafür. Ihn zu beobachten, wie er seine Freiheit und Selbstständigkeit genießt macht so viel Freude, dass ich eine gewisse Schmutzresistenz entwickelt habe.
Über die Bestimmung und das Aussehen von Schuhen gibt es immer wieder Differenzen. Ich trage meine Pömps am liebsten ohne ausgefranste Kanten. Vielleicht bin ich schon ein wenig "old fashioned". Auf jeden Fall habe ich mich auch daran gewöhnt meine geliebten handgefilzten Hausschuhe mit Lüftungsloch vorn zu tragen. Wenn ich sie repariere, werden sie schnell wieder in die modische Form gebracht. Bei der Ernährung folgt er auch dem Geschmack der Jugend. Das sanft erwärmte Rohfleisch mit gehacktem Salat, Karotten und Öl läßt er inzwischen zugunsten einer Dose Fertgfleisch links liegen, wie es sich für einen jungen Burschen gehört.
Doch in einem ist er noch ein Baby. Er hat immer gerne etwas im Maul. Wenn wir bei einer Rollertour den Umkehrpunkt erreicht haben, sucht er sich eine Fichtenzapfen, damit im Maul geht die Post ab. Auch Zuhause nimmt er abends zu Ruhe gerne ein Kuscheltier ins Maul. Wir haben den Fehler gemacht ihm mit seinen Kuscheltieren Kasperletheater vorzuspielen. Jetzt kommt er abends, nach dem Abenessen oft mit seinem triefnass genuckelten Kuscheltier an und setzt sich erwartungsvoll in Positur um das Kasperletheater zu beobachten. Unser "leiblicher" 19-jähriger Sohn kann über seine albernen Eltern nur stöhnen.